SÜDSCHWEDEN OKTOBER 2007
Unsere Reise nach Schweden, um einige der späten Zugvögel zu sehen hat in Travemünde angefangen. Wir hatten seit unserem Start in Dortmund Dauerregen , so konnte es eigentlich nur besser werden . Als unsere `Fähre Trelleborg nach 7 Stunden erreicht hat sind 31 Kraniche über das Schiff aufs Meer rausgeflogen . Das hat uns gute Hoffnung für unseren Urlaub gemacht.
Die Fahrt von Trelleborg nach Falsterbo ist nur ca. 20km, und alles lief glatt, bis wir am Campingplatz angekommen sind. Dieser hatte nämlich schon geschlossen. Einige Birder haben uns den Tipp gegeben im nahe gelegenen Hafen von Skanör zu übernachten. Dort waren dann auch schon andere Camper und somit war das unsere Basis für die nächsten 3 Nächte.
Falsterbo
Die besten Plätze auf der Halbinsel sind Skanör, Ljung Heide und Nabben. Am Hafen von Skanör gibt es viele große Lagunen mit jeder Menge Fußwege rundherum und mittendurch. Es gibt sehr gute Möglichkeiten die Vögel zu beobachten. Vom Parkplatz aus kann man das Gebiet sehr gut zu Fuß erkunden. Unsere Highlights waren Sperber, Bekassine , Steinschmätzer und hunderte von Pfeifenten.
Ljung Heath ist direkt gegenüber vom Campingplatz in Falsterbo. Die meisten Vögelbeobachter setzen sich direkt an den Rand der Bäume um die Heide überblicken zu können. Aber es gibt außerdem einige sehr interessante Fußwege. Geht man runter zum Strand kann man sich links halten und auf eine Landzunge rausgehen. Beachtet bitte das der Zutritt während der Brutzeit nicht gestattet ist. Unsere Highlights waren Zwergstrandläufer, Austernfischer, viele Alpenstrandläufer und Pfuhlschnepfen. Aber auch Schwäne und sehr viele verschiedene Enten.
Ein kleines Extra war ein Wanderfalke der direkt am Wasser gesessen hat. Zurück zur Heide am Waldrand haben wir dann ein bisschen Zugvögel Beobachtung versucht. Aber nach einer Stunde, einem Sperber und einem Bussard haben wir beschlossen lieber rum zulaufen und die Vögel zu suchen.
Nabben ist der bekannteste Platz zum Vögelbeobachten in Schweden. Die Fußwege beginnen am Golf Club von Falsterbo am Parkplatz. Man kann die Bäume und Büsche am Golfplatz erkunden und außerdem rausgehen zur Spitze der Insel. An guten Tagen sind dort sehr viele andere Birder um den Vogelzug zu beobachten. Allein die Anzahl der Vögel die hier jeden Tag durchkommen ist unglaublich.
Wir haben Girlitz, Bergfinken, Blau und Kohlmeisen, Buchfinken, Grünfinken, Stieglitze, Wintergoldhähnchen, Singdrosseln und und und gesehen. Die Lagunen rund um den Golf Club sind voll mit Enten und anderen Wasservögeln. Überkopf gab es einen ständigen Strom von Bussarden, Sperbern und Rotmilanen. Kornweihen, Rohrweihen und Turmfalken jagten über dem Golfclub und den Lagunen.

Öland

Grasläufer
Öland ist eine Insel im Südosten von Schweden. Sie ist ca 350km von Falsterbo entfernt. Wir sind direkt nach Ottenby gefahren, das das südlichste Ende der Insel und ein Naturschutzgebiet ist. Also, kein Camping. Wir mussten zum nächsten Campingplatz fahren, der ca. 10 Min. Autofahrt von Naturschutzgebiet entfernt war. Als wir am Leuchtturm angekommen sind haben wir uns mit 3 Schwedischen Birdern unterhalten um zu erfahren was so in der Gegend los ist. Sie waren sehr hilfreich und extrem nett, und somit waren wir erfreut sie am nächsten Morgen wieder zu sehen.
Als wir aufgestanden sind war es so nebelig, das man die Hand vor den Augen kaum sehen konnte. Aber der Wetterbericht hatte Sonne vorausgesagt, so hatten wir Hoffnung, das der Nebel bald vergeht. Als wir am Leuchtturm ankamen waren mindestens schon 50 andere Birder da, da guter Hoffnung mit dem Wetter waren und auf aufregende Vögel gewartet haben. Aber das Wetter wollte uns den Gefallen nicht tun. Also hatten wir eine schöne Unterhaltung mit den Schweden vom Vortag. Ihre Namen sind Elisabeth, Willy und Per. Wir haben dann gemeinsam eine kleine Wanderung durch einen Wald um einen kleinen See gemacht. Gesehen haben wir einige Rauhfußbussarde und einen Kleinspecht. Der erste seit einigen Jahren. Per und Willy haben dann SMS bekommen die sie über Neuigkeiten im Gebiet. Sie fragten ob wir mitkommen wollten zum Gräsgärd Hafen, wo ein Bartlaubsänger gesehen wurde. Es war nur ca. 10 km weg und wir sind nur zu gerne mitgekommen. Als wir am Hafen angekkommen sind waren schon bestimmt 50 Birder da um den kleinen Peipmatz anzusehen. Es hat dann auch nicht lange gedauert, bis wir ihn alle gut genug gesehen hatten um zufrieden zu sein.
Nicht lange danach kam dann schon die nächste SMS, ein Spornpieper wurde in einem Feld nicht weit entfernt gesehen. Also nichts wie los. Als wir dort angekommen sind waren schon viele andere Birder da , die aber den Pieper auf dem großen Feld nicht finden konnten. Wir haben uns dann entschlossen , der nächsten ,und noch aufregenderen Nachricht zu folgen, einen Grasläufer in der Nähe des Leuchtturmes. Also ab ins Auto und zum Leuchtturm, und dort war er dann auch. Es waren sogar zwei, die sich sehr schön für uns in Szene gesetzt haben. Gut genug um auch einige gute Photos zu bekommen. Hiernach mussten wir dann diesen aufregenden Tag beenden und endlich zum Essen zum Campingplatz zurück fahren. Was wie ein langweiliger Tag, an dem nichts passiert begann, war am Ende einer der aufregendsten Birding Tage überhaupt. Aber großen Dank an unsere Schwedischen Freunde, ohne die wir einen Teil der wunderbaren Vögel nicht gefunden hätten.
Am nächsten Morgen sind wir ein bisschen spät aus dem Bett gekommen, und als wir gerade den Campingplatz verlassen haben hat uns schon Willy angerufen. Er hat uns erzählt, das wir die ganze Action verpassen. 2 Wanderfalken und 2 Seeadler waren schon vorbei geflogen. Wir haben dann den Turbo angeschmissen und sind zum Leuchtturm gedüst, nur ausgebremst von einem wunderschönen Raubwürger auf einem Busch.
Als wir am Leuchtturm angekommen sind hatte es sich schon etwas beruhigt, aber immer noch zogen viele Rauhfußbussarde, Ringel und Nonnengänse durch. Nach ca 2 Stunden kreiste dann ein Schelladler über dem Gebiet. Danach verlief der Rest des Tages so ziemlich wie der Tag vorher, außer das wir diesmal kein Glück hatten mit dem Waldpieper und einem Steinadler der in der Nähe gesehen wurde. Um dem Tag dann aber einen tollen Abschluss zu geben ist noch eine Gruppe von Prachteiderenten vorbei geflogen.
Die nächsten 4 Tage sind dann mehr oder weniger gleich verlaufen, außer das wir es geschafft haben etwas früher aufzustehen. Elisabeth, Willy und Per sind zu guten Freunden geworden. Nach 6 gemeinsamen Tagen sind wir zu einer kleinen Gruppe zusammen gewachsen.
Glücklicherweise waren sie Mitglieder vom Club 300 in Schweden. Das bedeutet das sie mehr als 300 Vogelarten in Schweden gesehen haben. Club 300 hat ein SMS System, bei dem man Nachrichten bekommt, wenn etwas außergewöhnliches gesehen wird in dem Gebiet in dem man sich befindet. Das hat uns geholfen einige ganz außergewöhnliche Vögel zu sehen. Also selbst wenn Ihr keinen Zugang zu den SMS habt haltet eure Augen auf den anderen Birdern. Wenn alle zu Ihren Autos oder zu einem Bestimmten Platz stürmen, unbedingt folgen und fragen was besonderes entdeckt wurde. Es ist ein bisschen als wenn am Bahnhof eine Durchsage kommt das der Zug in 3 Minuten am anderen Bahnsteig abfährt. Mit Hilfe der SMS konnten wir Spornpieper, Gelbbrauen Laubsänger und die Pazifische Ringelgans zu unserer Liste dazu fügen. Öland ist eine wunderschöne Insel und ideal zum Vögelbeobachten. Man kann gut die ganze Insel erkunden, aber die Schwedischen Birder empfehlen die südliche Hälfte.
Traurig mussten wir nach 6 Tagen auf Öland unseren Freunden Auf Wiedersehen sagen und Richtung Trelleborg fahren , wo unser 10 Tage Birding Urlaub in Schweden zu ende ging.

Freunde
SONNENUNTERGANG