UNGARN MAI 2008
Karte Ungarn
Wir waren vom 3.bis zum 31. Mai 2008 zum Vögelbeobachten in Ungarn. Hierauf basieren die folgenden Daten. Ungarn ist ein ganz fantastisches Gebiet zum Vögelbeobachten, da es sehr viele außergewöhnliche Vögel zu entdecken gibt. Hier sind hervorzuheben alle Arten von Reihern, Würgfalken, Rotfußfalken, Schreiadler, Kaiseradler, Seeadler, Weißrückenspecht, Blutspecht, Dreizehenspecht, Weißflügel und Weißbartseeschwalbe, Moorente, Kolbenente und Zwergdommel. Aber auch viele Singvogelarten sind hier sehr gut zu beobachten. Hier möchte ich Mariskensänger, Rohr, Schlag  und Feldschwirl , mit etwas Glück auch den Seggenrohrsänger, Halsbandschnäpper, Zwergschnäpper, Wiedehopf, Schwarzstirnwürger und die Blauracke hervorheben.  Es gibt in Ungarn einige Wiederansiedelungs- Projekte für die Großtrappen, aber es ist nach wie vor schwierig oder nur während einer geführten Exkursion möglich diese zu entdecken.  Generell möchten wir noch darauf hinweisen, das Ungarn nach wie vor nicht das einfachste Land um Vögel zu beobachten. Am Anfang steht da die doch sehr schwierige Sprache. Viele Gebiete sind nur sehr schwer oder gar nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Oftmals muss man sich schon im Vorfeld Genehmigungen dafür ausstellen lassen. Wo es irgendwie möglich war haben wir die Adressen mit eingefügt. Dann ist es sehr schwierig in den etwas abgelegenen Gebieten jemanden zu finden der für irgendetwas zuständig ist. Aber!! Grundsätzlich sind die Ungarn ein wunderbar nettes Volk und sehr hilfsbereit. Man versucht mit Händen und Füßen irgendwie weiter zu kommen und zu helfen. Die Straßen in Ungarn sind sehr gut und das Reisen selbst sehr entspannend. Und wer sagt schließlich das Birding immer einfach sein muss? 
Neusiedler See

Wir sind über Pamhagen nach Ungarn eingereist, unsere erste Station war die so genannte Mexico Puszta nördlich von Fertöd. In Fertöd biegt man in Richtung Sarröd ab und folgt einfach der Strasse. Am Ortausgang von Sarröd befindet sich das Hauptquartier der Nationalpark Verwaltung. Man sollte allerdings nicht zu viel davon erwarten. Bei 2 Besuchen dort haben wir jedes mal ein leeres Haus vorgefunden. Nicht das niemand da war, nur alle versteckt in Ihren Büros. Also man muss sich schon durchfragen. Folgt man der Strasse weiter kommt man zu einem Parkplatz an einer kleinen Brücke über den Einser Kanal. Von hier kann man gut zu Fuß am Kanal entlang gehen. Es gibt dort zwei Aussichtsplattformen von denen man einen sehr guten Einblick in die Gebiete hat. Am hinteren See befindet sich eine große Möwenkolonie, die unter anderem Zwergmöwen und Schwarzkopfmöwen hat. Des weiteren ist dieser See ein sehr guter Platz um Moorenten, Kolbenenten, Purpurreiher und Löffler zu sehen. Folgt man der Strasse weiter kommt man zu einem weiteren Parkplatz mit einem hohen Aussichtsturm. Von hier hat man sehr gute Einblicke auf weitere Seen und Felder. Highlights hier waren die vielen Limikolen. Wir haben z.B. 350 Alpenstrandläufer, 300 Kampfläufer, zahlreiche dunkle Wasserläufer, Temminks und Zwergstrandläufer, Bruchwasserläufer und etliche anderen Limikolen gesehen. Weiter entlang der Strasse kann man in der Kurve noch einmal stoppen um Ausschau zu halten nach Ziesel in der Wiese. Es gibt noch eine weitere Aussichtsplattform in Fertöüjlak am Ende der Strasse, wir hatten allerdings nichts besonderes zu melden hier. Folgt man dann der Strasse entlang des Sees in Richtung Fertörakos gibt es viele Stellen an denen es sich lohnt nach Vögeln Ausschau zu halten. Die erste dieser Stellen für uns war hinter Hidegseg . Am Straßenrand findet man eine Tafel über Amphibien, dort kann man dann einbiegen und zu Fuß die Gegend erkunden. meistens sind es nur kleine Plätze , aber jeder davon kann alles Mögliche hergeben. Der nächste , und unser absoluter Lieblingsplatz war hinter Balf. Man fährt durch die schönen Weinberge und kommt zu einem Schild zu einem Weingut. Dort muss man dann Richtung See abbiegen und parken. Die kleine Runde in der Nähe des Parkplatzes kann alle Schwirle und Rohrsänger hergeben. Unter anderem auch den Mariskenrohrsänger (den wir allerdings nicht gefunden haben). Rechts von dem kleinen Haus geht ein Weg am See entlang. Hier findet man sehr viele Schmetterlinge und Libellen, alle möglichen Käfer und viele verschiedene Blumen. Für uns hatte sich ein kleiner Laubfrosch ziemlich hoch auf einem Blatt versteckt. Aber mit Huckepack haben wir Ihn doch gut fotografieren können. In Fertarakös gibt es eine Strasse die direkt ans Wasser führt. Am Ende gibt es einen kostenpflichtigen Parkplatz. Abgesehen vom Seeblick gibt es unserer Meinung nach keinen Grund hier hin zu fahren. Zu diesem Gebiet gehört auch der Hansag . Eine schöne Stelle für Beobachtungen findet man hinter Bösarkany. Dort fließt der Fluss /Kanal Rabka durch. Von Süden kommend geht 3 km hinter Bosarkany eine Strasse nach links in Richtung Bahnübergang. Dort kann man parken und sich auf den doch recht langen Fußmarsch zu einem Beobachtungsturm machen. Hier hatten wir Glück und haben unsere erste Zwergdommel gesehen. Insgesamt waren wir 4 Tage in diesem Gebiet und haben hier 118 Vogelarten gesehen.

Kis Balaton

Unser erster Stopp am kleinen Balaton machten wir zur Mittagspause auf dem Damm in der Nähe von Zalavar. Von dort hat man zu beiden Seiten einen fantastischen Ausblick über den See. Wir konnten viele verschiedene Seeschwalben, Drosselrohrsänger und Schwanzmeisen beobachten. Außerdem hat eine Zwergdommel einen schönen Kreis über uns gezogen. von da ab ging es aber mit dem Birding bergab. Überall wo man hin kam gab es Schilder: Zutritt nur mit Permit. Und, vernünftig wie wir nun mal sind haben wir das auch befolgt. Wahrscheinlich waren wir die einzigen, denn jeder andere schien einfach dort reinzuspazieren oder sogar mit dem Auto rein zufahren. Weiter südlich in Richtung Zalakomar kommt man über den Fluss Zala. Hinter einer großen Brücke gibt es einen kleinen Parkplatz. Auch hier überall Verbotsschilder. Aber auf der Hauptstrasse hat man einen guten Einblick in zwei Seen. Am Vormittag hat man den besten Blick auf den rechten See, nachmittags blendet die Sonne zu stark. Es gibt hier eine große Kormorankolonie, die auch etliche Zwergscharben hat. Moorenten und Graugänse sind neben zahlreichen anderen Arten die Hauptbewohner. Man sollte über die Leitplanke klettern, da der Verkehr auf dieser Strasse sehr heftig ist, und die Autos sehr schnell fahren. Weiter Richtung Süden kann man vor dem Ort Balatonmagyrod rechts abbiegen zur Magaretheninsel. Hier gibt es einen großem gebührenpflichtigen Parkplatz. Für 1 Std. 200, für den ganzen Tag 600 Forint. Zu Fuß kann man dann über die sehr bekannte Holzbrücke gehen und die Insel erkunden. Zu viel sollte man sich davon allerdings nicht erwarten. Aber es ist eine der wenigen Gelegenheiten mal bis ans Wasser zu kommen.

Hinter der Stadt Balatonmagyrod kommt ein Abzweig nach links, der zum Büffelreservat führt. Dieser ist ebenfalls Gebührenpflichtig, aber uns hat dieser kleine Ausflug sehr gut gefallen. Neben vielen Büffeln kann man die alten Hausrinder, Ziesel und natürlich viele verschiedene Vögel beobachten. Am Teich von den Büffeln konnten wir sehr viele Teichfrösche aus nächster Nähe beobachten. Also von uns auf jeden Fall ein Besuchstipp.

Im Norden des Kisbalaton, direkt am großem Balaton liegt an der Strasse Nr 71 in Fenekpuzta eine Beringungsstation und Vogelpflegestation. Als wir dort mal reingeschaut haben hatten wir Glück, das jemand da war die sehr gut englisch sprach. Sie hat uns die Station gezeigt und ein bisschen erklärt. Wir hatten gehofft ein paar zusätzliche Infos zu bekommen zum Birding in der Ecke, aber dazu konnte man uns keine Auskunft geben. Da kommt es wahrscheinlich darauf an, wer gerade in der Station ist. Als letztes haben wir dann noch den Beobachtungsturm in Vörs besucht. Im Dorf ist auch ausnahmsweise mal der Turm ausgeschildert. Wir haben dort sehr viel Greifvögel beobachten können. Am meisten , mit ca. 20 Vögeln , war die Rohrweihe vertreten. Es gab aber auch große Schwärme von anderen Greifen, die allerdings für uns zu weit weg waren um sie bestimmen zu können.

Alles in allem ist der Kis Balaton ein sehr schönes Gebiet, das allerdings kaum zugänglich ist. Alle Leute haben uns zwar den Tipp gegeben einfach trotzdem in die Gebiete zu gehen, aber das ist nicht unser Ding.. Wir waren insgesamt 2 Tage im Gebiet und haben dabei 74 Vogelarten gesehen.

Kiskunsagi     Nationalpark                                                                                           

Der Kiskunsagi Park besteht aus vielen kleinen Teilen die sich über viele Kilometer erstrecken. Wir haben den Teil, der 14 km westlich von Kecskemet liegt besucht. Dort war unsere Basis der Reiterhof Somodi Tanya. Man fährt hier bis zum Dorf Fülöphaza und hält sich dort links. Der Reiterhof ist sehr gut ausgeschildert. Hier können wir eine unbedingte Empfehlung aussprechen. Ca.3 km im Nationalpark gelegen, sehr einsam und ruhig. Der Reiterhof steht unter Schweizer Leitung und das macht sich hier in allen Punkten bemerkbar. Vor allem auch bei der Küche. Traditionelle Ungarische Küche wird hier mit der Cuisine der Schweiz zu sehr erschwinglichen Preisen angeboten. Es werden auf dem Reiterhof auch Gastzimmer vermietet, wir allerdings haben den Campingplatz direkt hinter dem Haus genutzt. Von dort aus hat man dann die Möglichkeit die Umbebung zu Fuß oder mit dem Auto zu erkunden. Einige wenige Wege sind gesperrt, andere kann man kilometerweit fahren. Unterwegs sollte man die Augen offen halten für die üblichen Vögel der Steppe. Besonders häufig haben wir hier den Rotfußfalken gesehen. Kurz hinter dem Dorf sollte man die Stromleitungen nach Blauracken und Schwarzstirnwürgern absuchen. Ebenfalls kurz hinter dem Dorf kann man in einer Sandwand Löcher einer Bienenfresserkolonie bestaunen. Die Bienenfresser waren mit uns zusammen dort eingetroffen und somit noch nicht mit den Nestvorbereitungen beschäftigt. Von dort aus haben wir dann auch einen weiter entfernten Teil des Kiskunsag besucht. Folgt man der 52 weiter nach westen kommt man zu einer Csarda beim Kilometerstein 42. Dort an der gegenüberliegenden Brücke den Weg am Kanal entlang gehen. Man sollte hier unbedingt die Augen offen halten nach Beutelmeisen. Wir haben hier ein Paar beim Nestbau bewundern können. Hier kann man dem Weg sehr weit bis zu einem See folgen. Je nach Wetter ist der Wasserstand. Als wir dort waren war das Wasser ziemlich weit weg und nur mit dem Spektiv etwas auszurichten. Man kann übrigens, wie die ganzen Angler, den Weg auch fahren, aber dann verpasst man natürlich die ganzen interessanten Vögel auf dem Weg am Kanal entlang. Die Seen auf der Seite vom Reiterhof sind übrigens schon seid Jahren ausgetrocknet. Uns hat der Kiskunsag Park sehr gut gefallen und hat sehr interessante Vogelbeobachtungen gebracht. Innerhalb von 3 Tagen haben wir 78 Vogelarten gesehen.

Peteri to

Ein weiterer See 13 km südlich von Kiskunfelegyhaza. Er liegt auf dem Weg zu den Szeged Fischteichen. Man gelangt dorthin auf der Strasse Nr. 5 (E75). Bei km 127 gibt es eine Brücke. Hier biegt man (von Norden kommend) rechts ab und parkt direkt an der Hinweistafel. Dort steht das man sich beim Nationalpark Ranger anmelden soll. Soweit wir heraus gefunden haben wohnt der Mann direkt da, aber wir haben ihn nicht angetroffen. Direkt hinter dem Haus geht ein kleiner Weg nach rechts ab. Diesem kann man über eine Wiese und dann an einem Kanal entlang zum See folgen. Hier gelangt man dann zu einem Aussichtsturm. Unterwegs dorthin haben wir etliche Reiher und Singvögel beobachten können. Auf dem See selbst gab es unzählige Silberreiher, Moor und Tafelenten, Hauben und Schwarzhalstaucher. Zurück zum Auto kann man dann den Weg weiter gerade aus runter fahren. Der erste Abzweig führt zum Haus einer sehr netten holländischen Frau, weiter gerade aus folgt nach einiger Zeit auf der rechten Seite ein halb ausgetrockneter Teich. Hier haben wir etliche verschiedene Limikolen gesehen. Man kann den Weg noch weiter fahren, aber die Hauptattraktionen hat man hinter sich. Zurück zur Hauptstrasse und links abbiegen . Kurz hinter km 125 biegt man dann rechts ab in Richtung Palmonostora und folgt der Strasse weiter in Richtung Csanytelek. Kurz vor dem Dorf gelangt man dann zu den Fischteichen von Casja to.

Casja to

Diese Fischteiche waren für uns ein Riesen Highlight. Direkt am Orteingang von Csanytelek (von Tömörkeny kommend) gibt es eine scharfe links Kurve .Direkt in der Kurve biegt man rechts ab und folgt dem Schild Haigazcazag. Der Strasse folgend kommt man zuerst an eine Schranke mit einem Einfahrt verboten Schild. Dieses haben wir großzügig übersehen. Immer weiter geradeaus und der Strasse folgen, bis man zu den eigentlichen Fischverarbeitungshallen kommt. Hier kann man den Wagen parken und die Fischteiche zu Fuß erkunden. Folgt man dem Damm gegenüber der Fischhalle kommt man zu einem sehr steilen Aussichtsturm. Am Aussichtsturm vorbei, dem Weg nach rechts folgend kommt man zu einer sehr schön gelegenen schattigen Aussichtshütte. Sie überblickt eine Kormoran und Lachmöwen Kolonie. Ebenfalls anzutreffen sind hier einige Schwarzkopfmöwen, viele verschiedene Seeschwalben. Am besten geht man hier sehr früh morgens oder spät nachmittags hin, sonst blendet die Sonne. Im gesamten Gebiet verteilt findet man alle Reiherarten zu hunderten. Sehr gut ist auch der Kanal auf der linken Seite auf der Einfahrtstrasse geeignet Nacht und Rallenreiher zu sehen und bei genügend Vorsicht fantastisch zu fotografieren. Die Fischteiche sind frei für jedermann zugänglich und niemand hatte etwas daran auszusetzen das wir dort, trotz Verbotschild, wiederholt rein und raus gefahren sind. Fazit: Diese Teiche sind ein absolutes muss, wenn man sich in der Gegend aufhält. Von hier aus ging es für uns dann weiter zu den Fischteichen von Szeged.

Szeged Fischteiche

Zurück zur Strasse 5 fährt man in Richtung Szeged. Kurz hinter km 157 biegt man nach links ab in Richtung eines Friedhofes. Weiter der Strasse folgend kommt man zu einem Aussichtsturm der die Fischteiche überblickt. Man hat guten Einblick in eine Möwenkolonie die auch einige Schwarzkopfmöwen hatte.

Leider war das der einzigste Punkt den wir uns dort angesehen hatten. Wir hatten eine etwas merkwürdige Begegnung mit einigen jungen Serbischen Männern, die im Auto auf dem Parkplatz sitzen blieben. Da man den Parkplatz vom Turm aus nicht einsehen konnte haben wir es vorgezogen weiter zu fahren. Szeged hat sich bei uns mit einem Mal sehr unbeliebt gemacht. Vielleicht übertrieben, aber wenn man sich unsicher fühlt sollte man dem Gefühl ruhig nachgeben.

Flussaue bei Martely
AnfahrtVon Csanytelek fährt man weiter in Richtung Hodmezövasarhely . Dabei muss man die Tiza mit einer kleinen Fähre überqueren. Das kostet nur ein paar Forint. Ist aber wie jede Flussüberfahrt eine schöne Sache. Man sollte hier allerdings auf Millionen von Mücken gefasst sein. Folgt man der Strasse kommt man durch Martely. Hier ist im Ortzentrum der Campingplatz ausgeschildert. Dieser Strasse folgt man am Campingplatz vorbei. Dann kommt man in ein Erholungsgebiet mit vielen Ferienhäusern und diversen anderen Erholungseinrichtungen. Man hat hier immer wieder die Möglichkeit anzuhalten und auf die Flussaue zu schauen. Am anderen Ufer findet man sehr viele abgestorbene Bäume, auf denen Spechte nach Nahrung suchen. Verschiedene Enten, Kormorane und Reiher haben hier Ihr Zuhause.

Insgesamt waren wir 2 Tage im Gebiet unterwegs und haben dabei 87 Vogelarten gesehen

Feher to bei Kardoskut/ Oroshaza

Als nächstes sind wir zu einem See ziemlich im Süd Osten des Landes gefahren.

Er liegt ca. 13km südlich von Oroshaza. Von Oroshaza fährt man südlich nach Kardoskut. Dort biegt man rechts ab nach Hodmezövasarhely. Nach ca 5 km kommt man in das eigentliche Gebiet, das zum Köros Maros Nationalpark gehört. Auf der Strasse findet man 2 frei zugängliche Beobachtungstürme. Sie liegen in unmittelbarer Nähe der Strasse. Es gibt noch einen weitern, der ca. 1km von der Strasse entfernt liegt. Dieser ist aber nur mit der Erlaubnis der Nationalpark Verwaltung zugänglich.

Da wir das aber nicht wussten, es gab keine eindeutigen Schilder, sind wir diesen Turm dann auch hochgegangen. Wir waren dort kurz vor Sonnenuntergang und das Licht war sehr schlecht um auf dem See etwas sehen zu können. Ideal wäre hier der Morgen für einen Besuch. Nichts desto trotz haben wir dort sehr viele Limikolen, (Rotschenkel, Alpenstrandläufer, Kampfläufer, Zwergstrandläufer) gesehen. Außerdem gab es viele Kraniche und Enten zu sehen. Am nächsten Morgen haben wir dann dem Turm noch einen Besuch abgestattet, da war aber von der Vogel Vielzahl des Vor Abends nichts mehr zu sehen. Außerdem hat am Ende des Weges dann schon ein Nationalpark Mitarbeiter auf uns gewartet, der uns davon in Kentniss gesetzt hat das wir diesen Turm nicht besuchen durften.. Es hat dabei das eindeutige zusammen reiben der Finger für Geld gemacht. Auf einem Schild haben wir dann die Adresse gefunden bei der man die Erlaubnis im voraus einholen kann.

Köros-Maros Nemzeti Park. unter kmnp@kmnp.hu. Die anderen beiden Aussichtstürme überblicken die Puszta und auch ein Teil des Sees, wenn auch sehr weit entfernt. Uns hat die Stimmung in dieser Gegend sehr gut gefallen. Die Landschaft war sehr außergewöhnlich und wunderschön. Wir haben hier 58 Vogelarten gesehen.

Biharugra Fischteiche.

Diese Fischteiche werden in der Literatur als mit die besten in ganz Ungarn beschrieben. So ganz konnten wir das nicht nachvollziehen. Kommt man nach Biharugra sind die Fischteiche sehr gut ausgeschildert. Oder zumindest das Informationscenter. Als wir dort ankamen war mal wieder weit und breit niemand zu finden. Aber es gab Prospekt Material in Englisch. Dort war eine Adresse vermerkt, bei der man sich melden soll um die Erlaubnis für die Teiche einzuholen.. Die Adresse lautet: Elisabeth Ut.14?. Das Huas befindet sich auf der Hauptstrasse des Dorfes, von Zsadany kommend ziemlich am Anfang, direkt an einer Telefonzelle an der linken Seite. Wenn Ihr Glück habt trefft Ihr ja jemanden an. Wir haben bei 2 Versuchen niemanden angetroffen. Also haben wir einfach ein bisschen alleine Erkundungen gemacht. Einige Teile , ich denke mal die besten, sind abgeschlossen und nicht zugänglich. Folgende Plätze haben wir gefunden. Folgt man den Schildern zu den Fischteichen biegt man kurz vor dem Schild 3km bis Teiche rechts ab. Nach einer Weile kommt man an einer Pumpstation vorbei. Hier kann man parken und nach links über die Brücke in das Gebiet der Teiche gehen. Es gab keine Schilder, also war es nicht offensichtlich, ob das Gebiet öffentlich zugänglich war. Hier kann man dann die Teiche ansehen. Sehr lohnend war das allerdings nicht. Folgt man weiter den Schildern in Richtung Teichen kommt ein Schild 500 bis Teiche, hier fährt man weiter geradeaus und gelangt dann nach einigen hundert Metern zu einer kleinen Einfahrt. Hier kann man parken und dann ein kleines Stück zu einem Aussichtsturm gehen. Hier hat man gute Einblicke auf einen Teich, der gut bestückt war mit allen möglichen Enten, Löfflern und Kormoranen. Am Ende des Weges befindet sich dann das Haus in den die Verwaltung untergebracht ist. Außerdem kann man hier Gästezimmer mit Selbstversorger mieten.

Auf der Strasse zwischen Zsandany und Biharugra befindet sich in der Nähe von km 12 ein kleiner Parkplatz. Von hier aus kann man einen Teich ein wenig einsehen. Außerdem kann man dort rechts und links noch weiter gehen. Das haben wir allerdings nicht mehr getan. Alles in allem fanden wir diesen Platz total überbewertet, was natürlich daran liegen kann, das alles abgeschlossen war. In den 2 tagen hier haben wir 55 Vogelarten gesehen.

Hortobagy                                                                                                                 Nach Biharugra haben wir uns auf ein Highlight unserer Reise gefreut.

Die große Puszta . Wir haben das kleine Städtchen Hortobagy angefahren und dort die Nationalpark Verwaltung besucht. Sie ist direkt an der 9 Bogen Brücke zu finden.

Hier bekommt man alles an Informationen, was man so als Tourist wissen möchte. Um die Puszta zu besuchen muss man ein so genanntes Eintrittsgeld zahlen. Ein Permit für eine Woche kostet pro Person 1800 Forint, (7,40€ ). Dazu bekommt man eine gute Karte des Gebietes und alle anderen nützlichen Informationen. Wir haben uns 5 Tage im Gebiet aufgehalten und dabei verschiedene Orte besucht. Heraus zu heben ist das Halasto Fischteich Gebiet. Es ist ca. 6km von Hortobagy entfernt. Das Gebiet umfasst 2000 Hektar und beherbergt 10 sehr große Fischteiche, die alle mit Dämmen verbunden sind. Im Gebiet befinden sich mehrere Aussichtstürme und Beobachtungshütten. Auf jeden Fall sollte man hier viel Zeit einplanen. Ein Morgen Besuch hat sich bei uns auf 7 Stunden ausgedehnt und wir haben dabei nur die Hälfte angesehen. Im Gebiet kann man alle Reiherarten, etliche verschiedene Limikolen, Enten, Gänse, Seeschwalben, Möwen und eine große Zahl an Singvögeln beobachten.

Folgt man der Strasse 33 weiter in Richtung Tiszafüred kommt man nach einigen Km an den Abzweig nach Nagyivan. Hier gibt es auf der rechten Seite einen großen Parkplatz. Direkt an dem Parkplatz befindet sich eine sehr große Bienenfresser und Uferschwalben Kolonie, die sehr gut einzusehen ist . Außerdem hat man hier die Möglichkeit von einer Hütte die Umgebung zu beobachten. In den Bäumen über der Bienenfresser Kolonie hatte eine Rotfußfalken Familie Ihr Nest angelegt. Sie haben sehr intensiv die Umbebung bejagt und waren daher sehr gut zu beobachten. Aber auch Seeadler und andere Greifvögeln konnten wir von hier aus entdecken.

Übernachtet haben wir auf dem Campingplatz in Hortobagy. Der Platz ist sehr einfach und ein bisschen runtergekommen. In einer Ecke des Platz entspringt eine heiße Quelle, die auch genutzt wird für Duschwasser. Ist vielleicht nicht jedermanns Sache. Ich war auf jeden fall sehr froh als ich endlich wieder mit "normalem" Wasser duschen konnte. Als Highlight des Campingplatzes muss man aber die Natur sehen. Gemütlich vor dem Zelt sitzend haben wir Blutspechte, Pirole und Schwarzstirnwürger beobachten können. In einem der Bäume hatte eine Waldohr Eulen Familie Ihr Nest. Es gab 2 Jungvögel die auch tagsüber gut zu sehen und vor allem Nachts gut zu hören waren. Immer wieder hatte man herrliche Photomotive von den wunderschönen Eulen.

Wir hatten versucht eine Exkursion ins gesperrte, streng unter Naturschutz stehende, Gebiet zu buchen. Leider waren aber alle Ranger ausgebucht. Somit sind wir dann mit dem Auto ein bisschen rum gefahren und haben alle frei zugänglichen Gebiete angesehen. Hier heißt es in allen Gebieten Augen auf, denn oft steht das unerwartete direkt hinter der nächsten Ecke. Westlich von Tiszacsege haben wir zum Beispiel sehr viele Kraniche sehen können, die hier auch überwintern.

Puszta Hortobagy war für uns ein Highlight der Reise und man sollte mehrere Tage einplanen um alles gut ansehen zu können. Wir haben hier 91 Vogelarten gesehen.

Bükk National Park

Der Bükk National Park liegt im Norden des Landes in unmittelbarer Nähe zur Slowakischen Grenze. Er besteht aus bewaldeten Hügeln, wobei die höchste Erhebung hier 956 Meter beträgt. Der Bükk ist Heimat von 10 Specht und einigen Eulenarten. Die baumlosen Gebiete am Rande des Bükk eignen sich besonders zur Beobachtung von Greifvögeln. Hier ganz besonders Würgfalken, Schreiadler, Kaiseradler und  Schlangenadler. Im Nordwesten des Gebietes hat man an den Felsen sehr gute Möglichkeiten die Steinrötel und Zippammer zu beobachten. Wir haben uns auf Farm Lator nördlich von Saly einquartiert. Dieses Gästehaus, Campingplatz möchten wir hier als Naturzentrum beschreiben. Rob und Barbara haben hier für Naturliebhaber eine fantastische Basis geschaffen um das Bükk zu erkunden. Barbara kümmert sich um das leibliche Wohl und die Unterkünfte, während Rob ein sehr guter Guide ist, der sich wirklich sehr gut mit allem was dort lebt und wächst auskennt. Man wird dort als Gast mit einer guten Karte des Gebietes versorgt und kann die sehr umfassende Bibliothek des Hauses benutzen. Hier wird man über alle Themen der Natur ein Nachschlagewerk finden. Rob ist jederzeit ansprechbar und gibt Tipps und detaillierte Ortkenntnis weiter zu allem was man wissen möchte. Selbstverständlich kann man hier auch rundum Pakete buchen mit Übernachtung, Verpflegung und geführten Touren. Mehr Info zu Farm Lator   findet Ihr hier: www.farmlator.hu Es hat uns hier so ausgesprochen gut gefallen das wir euch diesen Platz ans Herz legen möchten. In der Hauptsaison , oder mit größeren Gruppen sollte man vorbuchen , da Farm Lator längst nicht mehr nur ein Geheimtipp ist.

Von der Strasse 3 biegt man in Bükkabrany ab in Richtung Saly. Man folgt dieser Strasse durch Saly und  danach durch Lator. Hinter Lator findet man direkt hinter einer kleinen Brücke auf der linken Seite Farm Lator. Folgt man dieser Strasse weiter kommt man nach weiteren 6 Häusern nur noch in den Wald.

 Kurz vor Saly findet man auf der linken Seite zwei Seen die als Fischzuchtteiche genutzt werden. Man darf sich hier aufhalten um Vögel zu beobachten. Die Fischer haben es allerdings nicht so gerne wenn man mitten auf dem Damm spaziert. Wir haben an der Schranke angehalten und sind nur einige Meter zwischen die Seen gegangen, von dort hatte man einen guten Überblick. Sehr oft soll man dort einen Fischadler bei der Jagd antreffen. Leider hat er sich für uns nicht sehen lassen. 
 Fährt man nun bis zum Ende der Strasse kommt man zur Farm Lator. Hier hat man in den  Gärten selbst die Möglichkeit sehr viel  verschiedene Vögel zu sehen. Immer wieder ziehen hier Greifvögel über die bewaldeten Hänge. Man hat gute Möglichkeit Kaiser und Schreiadler zu beobachten. Aber auch die Spechtarten lassen sich hier im Frühling in den Gärten sehen. Des weiteren hat man hier die Möglichkeit viele verschiedene Insekten und Schmetterlinge zu sehen, die durch die Gärten streifen. Unsere Freunde aus Holland haben hier auf dem Gelände einen Siebenschläfer beobachten können. Zusammen hatten wir Glück und haben einen Hirschkäfer zwischen dem Altpapier gefunden. Von Farm Lator aus kann man zu Fuß sehr schöne Exkursionen machen. Um den Wald mit dem Auto zu befahren bedarf es einer Genehmigung, die man aber auf Farm Lator bekommt. Rob konnte uns eine Stelle erklären an der wir die Möglichkeit hatten einen Habichtskauz zu sehen.

Direkt gegenüber liegt findet man einen sehr alten Obstgarten der auch zur Farm gehört. Ein idealer Platz um sich einfach mal einen Tag auf den Bänken unter den Bäumen auszuruhen  und die Flora und Fauna dort zu erkunden. Hier fanden unsere Holländischen Freunde auch eine Äskulapnatter, die für große Aufregung gesorgt hat. Lieder waren wir an diesem Tag im Bükk unterwegs.

Folgt man hinter dem Garten einem Weg in den Wald kommt man nach ca. einer halben Stunde zu einer Lichtung, auf der ein Aussichtsturm steht. Von hier aus hat man einen sehr schönen Blick in die Umgebung und kann sehr schön Sperbergrasmücken am Nest beobachten. Dies hier ist ein bevorzugter Platz an dem sie immer wieder brüten. In den Blumenwiesen rund um den Turm findet man eine sehr große Zahl an Schmetterlingen.Ausflüge in die nähere Umgebung macht man zum Beispiel nach Tard. 

Direkt hinter Tard kommt man zu einer scharfen Linkskurve. Hier geht ein kleiner Weg zur rechten Seite ab. Hier sollte man parken und in das Tal gehen. Schon nach wenigen Metern sollte man in den Pfützen (je nachdem wie viel es geregnet hat) nach Rotbauchunken Ausschau halten. Hier hat man eine gute Chance diese Unken zu sehen. Folgt man dem Weg weiter kommt man zu einer Bienenfresser Kolonie. Hier hat man die Möglichkeit für sehr gute Photos. Man hat hier einen direkten Blick auf die Kolonie und sollte nur auf die Fluchtdistanz der Vögel achten. Man kann nur bis auf eine bestimmte Distanz an die Höhlen heran, dann lassen sich die Bienenfresser nicht mehr sehen. Hier haben wir auch das monotone krächzen des Wachtelkönigs und sehr viele Wachteln gehört.
Geht man nun weiter in das Tal kommt man zu einer kilometerlangen Blumenwiese. Botaniker und Schmetterlingsliebhaber fühlen sich hier wie im siebten Himmel. Man kann  auf jedem Meter seltene Pflanzen und wunderschöne Schmetterlinge entdecken.  Auch hier sollte man die freien Flächen dazu nutzen nach Greifvögeln Ausschau zu halten.

Fährt man nun weiter bis nach Cserepfalu kommt man hinter dem Ort ebenfalls zu einer scharfen Linkskurve. Hier hat man die Möglichkeit zu parken und zu Fuß in die Schlucht zu gehen. Dazu folgt man dem  Weg in Richtung der schon von weitem zu sehenden Felswänden. Diese gebiet ist ein guter Platz um die Zippammer zu sehen. Von den hohen Felsklippen  singt sie unermüdlich  Ihr Lied. Ebenfalls interessant ist diese Tal für Spechte und Schmetterlinge. Aber auch Botaniker kommen hier nicht zu kurz. Der Weg folgt kilometerweit dem Tal bis in den Wald.

Weiter entlang der Strasse fährt man nach Bükkezserc. Hier fährt man durch landschaftlich besonders reizvolles Land. Weinberge, Wald und urige kleine Dörfer und wechseln sich hier ab. Diese Strasse endet dann auch im Wald.

Im Bükk gebiet haben wir 91 Vogelarten und zahlreiche Schmetterlinge und Insekten beobachten können. Das ist unserer Meinung nach der Platz in Ungarn um Natur pur mit allem was dazu gehört zu genießen.

Es gibt hier noch so viel zu entdecken, das ein Buch alleine mit guten Beobachtungsplätzen gefüllt werden könnte.Im Bükk National Park haben wir insgesamt  102 Vogelarten beobachten können.

Neusiedler      See                                                                                                        Zum guten Schluss sind wir dann noch an den Neusiedler See auf der Österreichischen Seite gefahren. Hier haben wir eine kleine Rundfahrt um die Seen zwischen Podersdorfund Apleton gemacht. Die meisten Strecken sind für Fahrzeuge gesperrt, man kann aber auch eine Strasse fahren an deren Seiten man immer wieder sehr schöne Möglichkeiten für Beobachtungen findet. Des weiteren ist der Neusiedler See bekannt durch seine guten Möglichkeiten Großtrappen aus relativ naher Entfernung sehen zu können. Dieses Gebiet erreicht man wenn man sich in Tadten südlich hält in Richtung des Einser Kanals. Hier kann man dann immer gerade aus bis zum Kanal fahren, hier dann am kanal entlang um dann wieder zurück in Richtung Andau zu fahren. In diesem umfahrenen Gebiet halten sich die Trappen auf den Feldern auf. Die Nationalpark Information befindet sich in Illmitz und hier kann man sehr viel Informationen bekommen. Wir haben hier außerdem eine Schleiereule abgegeben, die wir angefahren auf einer Straße  gefunden haben. Autos sind ganz und gar kein Segen für Vögel und deshalb kann man es auch nur befürworten das die meisten Wege für den Verkehr gesperrt sind. Auch wenn es das Beobachten teileise doch sehr erschwert. Der Campingplatz in St. Andrä ist ein weitere Anlaufpunkt für sehr schöne Naturerlebnisse. Der Platz wurde übernommen von Zieseln, die hier Ihre Höhlengänge angelegt haben. Sie sind durch die vielen Camper so zutraulich geworden, das man sie aus allernächster Nähe beobachten kann. Des weiteren bieten die Bäume ausgezeichnete Brutplätze für viele Singvogelarten. Jeden Morgen hat ein Gelbspötter uns mit seinem Gesang, direkt vor dem Fenster unseres Campers, geweckt.  Der Neusiedler See hat sehr viel mehr Beobachtungsmöglichkeiten und lohnt als Ziel für einen längeren Birdingtripp . Leider war unser Urlaub zuende und wir mußten dieser wunderschönen Gegend den Rücken kehren. Aber nach 4 Wochen im Camper ist es dann auch schön wieder nach Hause zu kommen , zumal bei uns ja auch der Sommer eingetroffen ist.

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